KLUBNACHT

Oldschool-Bewusstsein und Modernität gehen bei Gregor Tresher perfekt zusammen. In seiner Musik wird zwar nie allzu offensiv die Rave-Keule herausgeholt, zu spüren ist sie aber in jedem Moment. Der Frankfurter legt seit Mitte der Neunziger auf, mit Veröffentlichungen auf Ovum, Drumcode und seinem eigenen Label Break New Soil hat er sich in den vergangenen Jahren als Produzent lustvoller und zugleich lässiger Technotracks etabliert. Heute Nacht stellt er sein neues Album Lights From The Inside vor, das vor allem Freunde von melodiöseren Arrangements gefallen dürfte. Die Panorama Bar wird von Toshiya Kawasaki und seinem Label-Konglomerat Mule Musiq, Mule Electronic und Endless Flight bespielt. Der Japaner beweist seit 2005, dass er eine untrügliche Nase für erlesene musikalische Trüffel besitzt: nicht nur, dass er regelmäßig Leute wie Henrik Schwarz (heute live mit Kuniyuki) und Lawrence (legt auf) nach Japan bucht und ein paar von deren schönsten Platten auch außerhalb ihrer Komfortzone veröffentlicht hat, es gibt eigentlich auf all seinen Labels in jedem Monat neue, hochinteressante Musik zu entdecken. Wie zum Bespiel der unfassbare, 22-minütige Joe Claussell Remix in sieben Parts von Kuniyukis „All This Things“, der in Sachen Opulenz, Martin Luther King Reminiszenzen und Orchesterbarock so ziemlich alles schlägt, was in der Richtung vorher probiert wurde. Gespannt sein darf man auch auf das DJ-Set von Mr Raoul K, vor allem wenn man auf synkopische Afrobeats steht.